Das Leuchten meiner Welt
Als die 15-jährige Irenie die Kiste mit den leidenschaftlichen Liebesbriefen ihrer Mutter Yasmeen und des unbekannten Ahmed findet, weiß sie, dass ihre vor fünf Jahren verschwundene Mutter tot sein muss - die Briefe hätte sie nie zurückgelassen. Irenies Vater James wusste vom tödlichen Unfall seiner Frau und Ahmed, konnte aber nie mit Irenie darüber sprechen, die ihm die Schuld am Verschwinden Yasmeens gibt. Abwechselnd erzählen Vater und Tochter von ihren Versuchen, Yasmeens Abwesenheit zu verarbeiten: Irenie kocht für ihren Vater, zu dem sie nie eine emotionale Beziehung aufbauen konnte, die pakistanischen Gerichte ihrer Mutter, und James erinnert sich daran, wie er Yasmeen kennenlernte und heiratete, obwohl er wusste, dass sie einen anderen liebt. Irenie fällt wieder ein, wie unglücklich und betrunken ihre Mutter oft war und wie ihr Vater nur hilflos der Verzweiflung seiner Frau und der Ablehnung durch seine Tochter gegenüberstand. Sie fliegt zur Familie ihrer Mutter nach Pakistan, um Erklärungen zu finden - und lernt dort eine ganz andere Seite ihrer Mutter kennen. Allmählich versteht sie, dass auch ihr Vater sehr unter dem Verhalten seiner Frau gelitten hat. - Mit ihrem ersten Roman ist Sophia Khan eine packende, gut komponierte Geschichte um eine obsessive und selbstsüchtige Liebe gelungen, die fast das Leben von Vater und Tochter zerstört. Gern empfohlen. (Übers.: Gabriele Weber-Jaric)
Gudrun Eckl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das Leuchten meiner Welt
Sophia Khan
Diana (2016)
Diana Taschenbuch ; 35896
476 S.
kt.