Caféglück am Meer
Die Pharmazeutin Auburn zog vor Kurzem in den Wohnort ihrer Mutter, um Schwester und Bruder bei der Betreuung zu unterstützen; sie wurde wohlwollend in die Dorfgemeinschaft aufgenommen und ist zwischenzeitlich mit Finn liiert. Bei der Hochzeit einer Freundin taucht plötzlich ihr Ehemann auf, von dem sich Auburn schon vor zehn Jahren getrennt hat. Wider Erwarten ist der Mann gereift und hat seine Drogenprobleme in den Griff bekommen. Für die junge Frau entsteht ein gewaltiges Spannungsfeld, noch dazu, weil ihr neuer Liebhaber nicht immer der ruhige beherrschte Mann war, als den sie ihn kennengelernt hat. Die verwickelte Geschichte löst sich dank der Fürsorglichkeit der Dorfbewohner und der Cafébetreiberin relativ schmerzlos auf. - "Hochzeit im Trost-Essen-Café" heißt wörtlich übersetzt der Originaltitel; der trifft die Handlung, genauer: deren Ausgangspunkt, besser als das deutsche Äquivalent, wobei unklar ist, was Caféglück eigentlich meint. Die Erzählung ist temporeich; sie wirkt wie eine Ablaufschilderung etlicher Tage des ländlichen Lebens, besonders auch, dass Entfernungen und Älterwerden für manche zum Problem werden. Leicht, aber nicht seicht.
Pauline Lindner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Caféglück am Meer
Debbie Johnson ; aus dem Englischen von Hanne Hammer
Wilhelm Heyne Verlag (2020)
Heyne ; 42428
351 Seiten
kt.