Ein Name für dich
An ihrem 18. Geburtstag bekommt Marjolijn von ihrer Großmutter einen Ring geschenkt. Er gehörte ihrem Onkel Frans Julius Johan, einem Familienhelden, der kurz nach dem Zweiten Weltkrieg bei einem Bombenanschlag drei Nazi-Kollaborateure getötet hatte. Marjolijn lässt sich zu dem Versprechen überreden, dereinst ihren eigenen Sohn nach diesem Onkel zu benennen und den Familienring an ihn weiterzureichen. Als sie später tatsächlich einen Sohn erwartet, will sie das Versprechen einlösen. Doch vorher will sie die genaueren Umstände des Attentats herausfinden, damit sie eine gute Geschichte für ihren Sohn hat. Sie beginnt ihre Nachforschung bei noch lebenden Bekannten des Onkels, recherchiert in Archiven und auch bei den Nachkommen der Opfer. Sie bekommt ein widersprüchliches Bild, das sie in die Grauzone zwischen Gut und Böse führt. Im Buch kombiniert sie ihre Forschungsansätze mit dem Fortschreiten ihrer Schwangerschaft, indem sie in den Kapitelüberschriften die Wochen, die ihr bis zur Geburt verbleiben, herunterzählt. Dadurch schlägt sie einen Bogen über Geburt und Tod. - Interessant zu wissen, dass Audrey Hepburns Mutter eine Baroness van Heemstra war und sich wegen Kollaboration von ihrer Familie losgesagt hatte. - Eine spannende Spurensuche, ab mittleren Beständen zu empfehlen. (Übers.: Stefan Wieczorek)
Karin Blank
rezensiert für den Borromäusverein.
Ein Name für dich
Marjolijn van Heemstra
Atlantik-Verl. (2019)
205 S.
fest geb.