Hazard & Lieblos
Peter Berling, der 1934 in Schlesien geboren wurde und seine Kindheit in Osnabrück verbrachte, rekonstruiert kaleidoskopartig schillernd den Künstler-Lebenslauf eines Menschen, der zwar nicht selbst im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses steht, als Organisator, Produzent und Schauspieler aber an über 90 Filmen mitwirkte. Berling hat damit ein Stück deutscher Filmgeschichte mitgeschrieben. Hier erzählt er selbst sein Leben in einer Mischung aus Kolportage und Fiktion. Er benutzt die dritte Person und gesellt dem oft nur als "PeBee" apostrophierten Antagonisten ein alter ego und Widersacher/Doppelgänger als Charles Bergstroem hinzu. Leider fehlt dem Buch die psychologische Kraft zu einem Roman. Als Zeitkolorit der Nachkriegszeit bis zum Jahr 1990, wo die Lebenserzählung abbricht, ermüdet der Autor oft durch Einstreuen von Belanglosem oder Sexuellem. Neben einigen Hintergründen zur Entstehung von Filmen etwa Alexander Kluges oder Fassbinders bleibt das Lebenskaleidoskop oberflächlich. Nur für wenige Bestände geeignet.
Helmut Krebs
rezensiert für den Borromäusverein.
Hazard & Lieblos
Peter Berling
Hoffmann und Campe (2011)
667 S. : Ill.
fest geb.