Tief im Süden

Paul Theroux war bereits in zahlreichen Ländern unterwegs und hat über seine Reisen viel beachtete Bücher verfasst. Nun möchte er sich nicht mehr den Zwängen einer Flugreise unterwerfen, er setzt sich ins Auto, fährt los und genießt die Freiheit. Tief im Süden Je weiter er in den Süden kommt, desto mehr begegnet ihm die Armut, desto mehr sind die Auswirkungen der Vergangenheit hier präsent. Theroux beschreibt die Vorgehensweise anderer Reiseliteraten, schiebt Erinnerungen an frühere Erlebnisse ein, besucht Hilfsinstitutionen und sinniert über die Herkunft und Verwendung des Wortes "nigger". Daneben kommt er wie beiläufig mit den Menschen ins Gespräch, berichtet von kleinen Erlebnissen und ergreifenden Lebensschicksalen. - Theroux wird angetrieben von seiner Neugier und seinem Wunsch, die Menschen kennenzulernen. Trotzdem ist es nicht immer einfach, seinen Gedanken zu folgen, weniger gibt es einen roten Faden, als einzelne Puzzleteile, die Theroux verstreut. Zum Lesen braucht es viel Zeit, auch eine gewisse Kenntnis der amerikanischen Geschichte ist hilfreich. Wer jedoch bereit ist, sich einzulassen, der entdeckt auf so manchem Puzzleteil ein einprägsames, gelungenes Bild.

Tina Schröder

Tina Schröder

rezensiert für den Borromäusverein.

Tief im Süden

Tief im Süden

Paul Theroux. Mit Fotos von Steve McCurry
Hoffmann und Campe (2015)

604 S. : Ill., Kt.
fest geb.

MedienNr.: 582992
ISBN 978-3-455-50376-0
9783455503760
ca. 26,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Er
Diesen Titel bei der ekz kaufen.