Himmelstal
Nach Jahren ohne Kontakt erhält Daniel eine Einladung seines Zwillingsbruders Max, ihn in einer "Erholungsklinik" in einem abgeschiedenen Schweizer Bergtal zu besuchen. Daniel fährt hin und nimmt auf Bitten seines Bruders dessen Platz ein, damit Max für ein paar Tage unbemerkt das Gelände verlassen kann. Als Max nicht zurückkehrt, will Daniel das Verwechslungsspiel beenden, doch das Personal der psychiatrischen Klinik glaubt ihm nicht. Ein Fluchtversuch scheitert, Daniel ist gefangen in Himmelstal, hinter dessen Geheimnis er erst spät kommt. - Der Roman zieht seine Spannung aus der Frage, ob und wie Daniel aus der scheinbar auswegslosen Situation wieder herausfindet. In kurzen Sätzen bringt Hermanson das Buch auf Tempo und zeichnet eine immer beklemmendere Atmosphäre. Leider bleiben die Figuren ohne Tiefe und der Autorin gelingt es nicht, trotz der reizvollen Idee einen befriedigenden Thriller zu machen. Es bleibt ein schales Gefühl zurück. (Übers.: Regine Elsässer)
Barbara Sckell
rezensiert für den Borromäusverein.
Himmelstal
Marie Hermanson
Insel-Verl. (2012)
427 S.
kt.