Honolulu King

Hardy hat bereits achtzig Jahre überschritten und führt noch immer seinen indonesischen Imbiss in den Niederlanden. Unterstützt wird er von seiner Enkelin Synne und seinen Band-Freunden Cok und George. Hardys geliebte Frau Christina ist mittlerweile Honolulu King im Pflegeheim untergebracht und Hardy leidet sehr darunter, dass sie ihn wegen Demenz nicht mehr erkennt. Erinnerungen an frühere glückliche Zeiten und auch grausame Erinnerungen an seine Kindheit in Niederländisch-Indien zur Zeit der Besetzung durch die Japaner während des Zweiten Weltkrieges lassen ihn nicht zur Ruhe kommen. Während des Unabhängigkeitskampfes nach der Kapitulation der Japaner, bei dem Tausende von Menschen niederländisch-indonesischer Abstammung getötet wurden, verlor er seine Familie. Was Hardy damals erlebt hat, fasst er nun zum ersten Mal in all den Jahren in seinem "Baustück" in Worte, das zum Aufnahmeverfahren einer Freimaurerloge gehört. Ein lange gehütetes Geheimnis hat ihn sein Leben lang belastet. Wie befreit geht er aus dem Vortrag hervor. Schuld und Hass haben ein Ventil gefunden und für Hardy kann ein neues Leben beginnen. Ein Nebenstrang des Romans, der von Hardys Enkelin Synne handelt und von ihren Problemen, den richtigen Weg für ihr Leben zu finden, schlägt den Bogen von der Jugend des Großvaters bis zur Lebensrealität der heutigen Jugend. In den Niederlanden ist der Roman bereits ein Bestseller. Eine interessante, gut lesbare Lektüre, die einlädt, sich darüber hinaus über die Geschichte Indonesiens zu informieren. (Übers.: Andreas Ecke)

Gabriele Berberich

Gabriele Berberich

rezensiert für den Borromäusverein.

Honolulu King

Honolulu King

Anne-Gine Goemans
Insel-Verl. (2018)

460 S. : Kt.
fest geb.

MedienNr.: 595556
ISBN 978-3-458-17762-3
9783458177623
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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