Wie ich Klavierspielen lernte

Hanns-Josef Ortheil beschreibt in dem autobiografischen Roman seine Kindheit bis ins Erwachsenenalter als Stipendiat der angesehenen Franz-Liszt-Klavierschule in Rom. Der Roman wechselt regelmäßig die Perspektive zwischen seinen Erfahrungen und Beobachtungen Wie ich Klavierspielen lernte als kleiner Junge bzw. als Heranwachsender und den rückblickenden Interpretationen und Analysen des 60-jährigen Autors. Ortheils spezifischer Erzählstil, in dem jedes noch so kleine Detail Erwähnung findet und seine Bedeutung hat, lässt den Roman zu einer spannenden Beziehungsstudie werden, in dessen Mittelpunkt der junge Ortheil steht. Mit dessen Augen und Emotionen lernt der Lesende die Welt des Klavierspiels und des zukünftigen Pianisten kennen. Als zunächst stummes Kind einer stummen Mutter bestimmt die Musik als eigene Sprache die Beziehung zwischen Mutter und Sohn in besonderer Weise. Aber auch der Vater wird in seiner ganz eigenen Rolle gewürdigt als Orientierungspunkt in einer oftmals verstörenden Welt. Ein einfühlsames Buch, das Musik- und Klavierbegeisterten besonders zu empfehlen ist.

Lioba Speer

Lioba Speer

rezensiert für den Borromäusverein.

Wie ich Klavierspielen lernte

Wie ich Klavierspielen lernte

Hanns-Josef Ortheil
Insel Verlag (2019)

317 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 598091
ISBN 978-3-458-17789-0
9783458177890
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Li, Mu
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