Das Gedächtnis von Babel

Was hat Ophelia eigentlich die letzten drei Jahre gemacht? Nichts! Erst als eine Postkarte ihr Interesse weckt, macht sie sich auf, ihren Ehemann Thorn, der seit der Katastrophe vom Pol untergetaucht ist, zu suchen. Ihr Ziel ist die Arche von Babel, Das Gedächtnis von Babel auf der alles genau dem entgegenspricht, was sie von ihrer Heimatarche Anima kennt. Gesetze und Regeln bestimmen hier das Leben der Menschen und alles dient einem höheren Zweck: Informationen an das "Gedächtnis von Babel" zu liefern. Ophelia weiß, dass sie sich ihren Wunsch, Thorn wiederzusehen, nur dadurch erfüllen kann, wenn sie sich diesen Gesetzen bedingungslos unterwirft und tiefer in die Wissensgemeinschaften eindringt. Dafür erduldet sie Schmerz und Erniedrigung, setzt sich Lügen und Anfeindungen aus - immer das Wiedersehen mit ihrem Thorn vor Augen. - Es wäre nicht die Weiterführung der Geschichte um Ophelia (s. BP/mp 19/642,888), wenn Christelle Dabos nicht erneut eine zauberhafte Umgebung für deren neue Abenteuer liefern würde. Die Protagonistin taucht ein in ein Meer aus Regeln und Gesetzen und Menschen, die sich ihnen unterordnen. Erneut wird deutlich, welchen Durchsetzungswillen und welche Zielstrebigkeit Menschen zeigen können, wenn sie ein lohnendes Ziel vor Augen haben. Dabos setzt dabei den Schwerpunkt nicht allein auf die Triebkraft der Liebe, sondern eröffnet jedem Leser unabhängig davon eine eigene, persönliche Rezeptionsmöglichkeit: Alles ist zu schaffen ... Sehr empfohlen.

Gerda Harprath

Gerda Harprath

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Das Gedächtnis von Babel

Das Gedächtnis von Babel

Christelle Dabos ; aus dem Französischen von Amelie Thoma
Insel Verlag (2019)

Die Spiegelreisenden-Saga ; Band 3
514 Seiten : Karte
fest geb.

MedienNr.: 926935
ISBN 978-3-458-17827-9
9783458178279
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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