Rudolf Nurejew

In diesem Sachbilderbuch geht es um den Tänzer Rudolf Nurejew (1938-1993), sein Leben und seinen beruflichen Werdegang. Es zeigt ihn von Anfang an tanzend. Von seinem Vater, einem strammen Soldaten, ist die Rede. Er war über das Ausnahmetalent des Sohnes entsetzt. Der größte Teil des Buches verherrlicht Nurejews tänzerische Erfolge, wobei auch seine Flucht in den Westen erwähnt wird. Es endet mit einer besonders gestalteten Doppelseite. Auf einem Zeitstrahl, veranschaulicht durch sechs Schwarzweiß-Fotos, sieht man wichtige Stationen im Leben des Jahrhunderttänzers. Im Begleittext, er ist eher für erwachsene Betrachter gedacht, werden noch mehr biografische Daten und Zusammenhänge berichtet. Was nun dieses Buch von den anderen der sehr beliebten Reihe abhebt, sind die Illustrationen. Man fühlt sich ein bisschen an die Bilder des kolumbianischen Künstlers Fernando Botero erinnert, dessen dicke Figuren weltberühmt sind. Bei aller künstlerischen Freiheit: Ein dicklicher Rudolf Nurejew, bekannt für seinen perfekt durchtrainierten Körper mit den endlos langen Beinen, der sich Strumpfhosen anzieht, das sprengt bei der Rezensentin die Grenzen des Erträglichen. Trotzdem wird man, wenn man andere Bücher der Reihe bereits eingestellt hat, in der Bücherei auch diesen Band wohl anbieten müssen.