Das Leben ist ein Fest
Entsprechend den Farben, denen Frida Kahlo in ihrem Tagebuch ganz besondere Bedeutung(en) zuweist, und mittels detaillierter Bildbeschreibungen erzählt die Autorin ihre Geschichte der Malerin, die neben Biografischem sehr stark von den emotionalen Höhen und Tiefen des (Ehe-)Lebens an der Seite des damals sehr berühmten Malers Diego Rivera geprägt ist. Mit einem wilden Fest, bei dem Alkohol und Schweiß in Strömen fließen, Konventionen über Bord gehen und Rivera als Schwarm aller Frauen erstmals in Fridas Leben tritt, beginnt der Reigen deftiger, zuweilen auch poetischer Geschichten. In einzelnen Zeitabschnitten, zwischen Mexiko, den USA und Europa. Mal als nehme man teil, mal im Rückblick. Episoden aus Elternhaus, Kindheit und Jugend, über Politisches und Weltanschauliches, von Reisen und Begegnungen - und opulente Momentaufnahmen aus einem Leben voller Leidenschaft, dem Kampf um das Miteinander von "Elefant und Taube" und um ihre eigene, von körperlicher und seelischer Pein zerrissene Existenz. Wenige Auszüge aus Briefen und einzelne Zitate sind leider ohne Quellenangabe. Als Roman ein beeindruckendes Porträt einer beeindruckenden Frau!
Elisabeth Bachthaler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das Leben ist ein Fest
Claire Berest ; aus dem Französischen von Christiane Landgrebe
Insel Verlag (2021)
219 Seiten
fest geb.