Alle meine Kinder

Friederike Beaufort krempelt mit Mitte Sechzig ihr Leben um: Haus und Garten gibt sie auf, um in eine Wohnung zu ziehen. Ihre beste Freundin Hilde wollte ins gleiche Haus ziehen, doch sie konnte ihre Krebserkrankung nicht besiegen. Deren Sohn Carsten, Alle meine Kinder Friederikes Patenkind, und seine Frau Conny kümmern sich liebevoll um Friederike, die beim Ausräumen des Hauses mithilfe ihrer alten Tagebücher ihr Leben Revue passieren lässt: die Ehe mit Ernst, der schon lange tot ist, ihre Liebhaber, vor allem Benno, ihren beruflichen Weg, doch vor allem den unerfüllten Kinderwunsch. Zweimal war sie schwanger, einmal von Benno, das andere Mal von Ernst, eine Abtreibung und eine Fehlgeburt und eine jahrelange erfolglose Kinderwunschbehandlung haben ihr Leben und ihre Ehe geprägt. Die Wunschkinder, die sie nie geboren hat, sind für sie sehr lebendig, sie hat eine genaue Vorstellung, wie sich ihre Töchter Gerrit und Rayuela entwickelt haben. Der Umzug wird für Friederike zum Neubeginn, sie knüpft neue Kontakte und erhält sich ihre Ersatzfamilie, denn Carsten und Conny machen sie ganz unerwartet zur "Großmutter". - Ein anrührender Frauenroman mit einer klugen, reflektierten Hauptfigur. Sehr empfehlenswert.

Evelin Schmidt

Evelin Schmidt

rezensiert für den Borromäusverein.

Alle meine Kinder

Alle meine Kinder

Herrad Schenk
Insel-Verl. (2016)

Insel-Taschenbuch ; 4462
187 S.
kt.

MedienNr.: 816316
ISBN 978-3-458-36162-6
9783458361626
ca. 12,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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