Helle Nächte am Meer
Über ein Jahr hat Imogen darauf hingearbeitet, aus ihrer Ehe zu flüchten. Nach außen wirkt Vince wie ein Traumehemann, doch er ist ein Kontrollfreak, der sie von Familie und Freunden isoliert und ihre Selbstachtung fast komplett vernichtet hat. Imogen kehrt von Irland nach Südfrankreich zurück, wo sie glückliche Kindertage verbrachte. Sie findet einen Job als Putzfrau und wird tatsächlich in dem Haus tätig, in dem ihre Mutter früher Haushälterin war. Dort trifft sie auf alte Bekannte und baut neue Freundschaften auf, in denen sie endlich erlebt, dass es Männer gibt, die sie nicht unterdrücken wollen. Alles läuft gut, bis Vince sie aufspürt und mit Gewalt zurückholen will. Mit neuem Selbstbewusstsein und der Unterstützung ihrer Freunde bietet sie Vince Paroli. Eine glückliche, freie Zukunft mit vielen Möglichkeiten liegt vor ihr und eine neue Liebe deutet sich an. - Die gefühlvolle Geschichte einer Frau, die nicht jammert, sondern ihr Schicksal mutig in die eigenen Hände nimmt, wird vielen Leserinnen gefallen. Einziges Manko: Titel und Coverbild lassen eine leichte, unbeschwerte Sommerlektüre erwarten, das Buch hat aber Tiefgang und spart die schlimmen Momente von Imogens Ehe nicht aus. Überall warm empfohlen. (Übers.: Susann Urban)
Evelin Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.
Helle Nächte am Meer
Sheila O'Flanagan
Insel-Verl. (2018)
Insel-Taschenbuch ; 4641
484 S.
kt.