Vaters Tochter

Seinem 1860 geborenen Lieblingskind Martha, genannt 'Mete' lässt Fontane trotz seiner bescheidenen finanziellen Situation eine fundierte Ausbildung zukommen. Nachdem Mete als 10-Jährige für ein Jahr bei ihrer Patin in London gelebt hat, besucht Vaters Tochter sie eine private Mädchenschule. Sie ist mit 18 eine ausgebildete Lehrerin und mit einem Juristen verlobt, den sie jedoch nicht heiratet. Spätestens nach einem Urlaub mit ihrer Mutter bei gutbürgerlichen Freunden erwacht ihre Liebe für ein finanziell sorgenfreies Leben, sodass sie sich von nun an Freunde sucht, die in ähnlichen Verhältnissen leben. Obgleich ihr Vater ihre Lebenseinstellung nicht gutheißt, spiegelt sich sein inniges Verhältnis zu Mete in seinen Werken wider. Von Gersdorff beschreibt das Leben einer jungen Frau, die in einer Gesellschaft, in der intelligente Frauen wie sie allenfalls als Muse dienten, aber nie als ebenbürtige Intellektuelle, ein selbstbestimmtes Leben führen konnten. Die Autorin versteht es, einen wissenschaftlich recherchierten Stoff - Bibliographie, Zitatnachweise und Personenregister belegen dies - gut lesbar aufzubereiten. Ergänzt wird das Buch durch Fotos von Personen aus dem nahen Umfeld der Fontanes. Für ausgebaute Bestände.

Adelgundis Hovestadt

Adelgundis Hovestadt

rezensiert für den Borromäusverein.

Vaters Tochter

Vaters Tochter

Dagmar von Gersdorff
Insel Verlag (2019)

insel taschenbuch ; 4730
197, [32] Seiten : Illustrationen (teilweise farbig)
kt.

MedienNr.: 599314
ISBN 978-3-458-36430-6
9783458364306
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Li, Bi
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