Das Vaterunser neu ausgelegt
Gerhard Lohfink fasst hier Erkenntnisse zusammen, die er - zusammen mit seinem Bruder Norbert - seit 30 Jahren für Akademietagungen und Vorträge erarbeitet und dargestellt hat. Er stellt eingehend, Fürbitte für Fürbitte, die Situation der Jünger in ihrem sprachlichen und gläubigen Umfeld dar, für die Jesus, der in der Welt und Sprache des Alten (Ersten) Testaments lebt, das Gebet formuliert und von daher jedes Wort gemeint hat. Paraphrasierungen ("Mutter unser" u.ä.) und Neuübertragungen seien vom ursprünglich gemeinten Sinn her mit Vorsicht zu gebrauchen, weil sie sich meist in Assoziationen erschöpfen, die mit Jesu Absicht für dieses Bittgebet nichts mehr zu tun haben und in die Irre führen. Abschließend formuliert er eine eigene Vaterunser-Paraphrase, die aber nicht gebetet werden kann, sondern nur in Kurzform das im Buch Gesagte zusammenfassen und memorieren soll. Wer Lohfinks klar und verständlich gefassten Ausführungen beachtet, wird das Herrengebet nicht mehr gedankenlos herunterleiern oder parodistisch paraphrasieren. - Sinnvoll für jede Bücherei.
Georg Bergmeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das Vaterunser neu ausgelegt
Gerhard Lohfink
kbw Bibelwerk (2012)
124 S.
fest geb.