Meriam

Die Journalistin und Menschenrechtsaktivistin Antonella Napoli erzählt die Geschichte der 27-jährigen Christin Meriam Yahya Ibrahim Ishaq und ihrer Familie. Meriam wurde im Jahr 2014 im Sudan wegen Ehebruchs und des Abfalls vom muslimischen Glauben Meriam zu 100 Peitschenhieben und zum Tod durch den Strang verurteilt. Dieses menschenverachtende Urteil wiegt besonders schwer, weil die Verurteilte zu dieser Zeit mit ihrem zweiten Kind schwanger war und schließlich im Gefängnis in Ketten liegend unter menschenunwürdigsten Bedingungen ihre Tochter Maya zur Welt brachte. Dank der Hartnäckigkeit der Autorin, der Proteste von Amnesty International, von Christian Solidarity Worldwide, der Aufmerksamkeit der internationalen Presse und der diplomatischen Bemühungen der italienischen Regierung und der Botschaft der Vereinigten Staaten in Khartum, gelingt es, die Familie zu befreien. Meriam, ihr wegen einer chronischen Krankheit auf den Rollstuhl angewiesener im Sudan geborener Mann Daniel, der auch die US-amerikanischer Staatsbürgerschaft besitzt, und die beiden Kinder dürfen schließlich über Italien nach Manchester in New Hampshire fliehen bzw. auswandern. - Die Autorin schildert sachlich, aber mit großer Empathie aus ihrer Perspektive die Ereignisse zwischen der Urteilsverkündung und der Befreiung der Familie. Die Persönlichkeit Meriams, die sich trotz höchster Todesgefahr und Erfahrungen der Folter immer durch ihren starken christlichen Glauben und die Liebe zu ihrer Familie getragen wusste, gewinnt im Verlauf der geschilderten Ereignisse ein beeindruckendes Profil. Allen an Menschenrechtsfragen Interessierten und allen Beständen zu empfehlen.

Lioba Speer

Lioba Speer

rezensiert für den Borromäusverein.

Meriam

Meriam

Antonella Napoli
Camino (2016)

159 S.
fest geb.

MedienNr.: 818461
ISBN 978-3-460-50021-1
9783460500211
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi, So
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