Klack
Ein Karton mit alten Fotos ist der Ausgangspunkt für eine Zeitreise in die frühen 1960er Jahre. Markus findet die Bilder, die er selbst als Teenager mit einer Agfa Clack geschossen hatte, Jahrzehnte später nach einem Sturm auf dem Dachboden. Die Kamera hatte er 1961 auf dem Ostermarkt gewonnen. Jedes der fünfzehn Kapitel ist nach einem Motiv auf einem der Fotos benannt. Den einzelnen Kapiteln stellt der Autor Klaus Modick kurze Reflexionen über Erinnerung und die Rolle der Fotografie voran. Während in Berlin die Mauer gebaut wird, lässt Markus' Großmutter im eigenen Garten eine Mauer errichten, um nicht mehr auf das Haus der italienischen Nachbarn schauen zu müssen. Markus zieht es aber auf die andere Seite der Mauer. Er hat sich in die Tochter des Italieners verliebt. - Klaus Modick schwelgt in Nostalgie und reichert seine Erzählung mit vielen Schlager- und Werbetexten aus der damaligen Zeit an. Das ist anfangs originell, ging der Rezensentin aber irgendwann auf die Nerven. Trotzdem entwickelt "Klack" einen Sog, der einen das Buch nicht aus der Hand legen lässt. Für alle Bestände geeignet.
Katja Strippel
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Klack
Klaus Modick
Kiepenheuer & Witsch (2013)
220 S.
fest geb.