Sei mir ein Vater

Die Pariserin Lilie reist spontan an den Niederrhein, als sie erfährt, dass ihr früherer Gastvater Hermann unheilbar an Krebs erkrankt ist. 1987 hatte sie ein Jahr in Deutschland verbracht und sich besonders an ihre Gastschwester Hanna und deren Sei mir ein Vater Vater angeschlossen. Kurz vor ihrer Abreise aus Paris versucht ein Einbrecher ein Bild zu stehlen, das schon lange im Familienbesitz ist. Es gehörte Lilies Urgroßtante Georgette Agutte, einer Malerin, die gemeinsam mit ihrem Mann, dem sozialistischen Minister Marcel Sembat, eine große Kunstförderin war. Sie setzte sich für Maler wie Pissarro und Matisse ein, die zu ihrer Zeit noch unbekannt, ja sogar verachtet waren. Lilie spürt, dass das Bild ein Geheimnis birgt und geht mit Hermann und Hanna in Frankreich und in der Karibik auf Spurensuche. Dabei erfährt sie viel über das Leben ihrer unkonventionellen Ahnin, aber auch über sich selbst. Für Hermann ist es die letzte Reise und er ist glücklich, sie mit Tochter und Wahltochter gemeinsam zu erleben. - Eine anrührende Familiengeschichte um zwei starke Frauen aus sehr unterschiedlichen Epochen, deren Leben dennoch verbunden ist. Liebevoll zeichnet Gesthuysen das Porträt einer Wahlfamilie, deren Beziehung auch nach langen Jahren ungebrochen ist. Allen Büchereien sehr empfohlen.

Evelin Schmidt

Evelin Schmidt

rezensiert für den Borromäusverein.

Sei mir ein Vater

Sei mir ein Vater

Anne Gesthuysen
Kiepenheuer & Witsch (2015)

419 S.
fest geb.

MedienNr.: 582245
ISBN 978-3-462-04832-2
9783462048322
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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