Am Fenster

Julian Barnes ist ein mit zahlreichen Literaturpreisen dekorierter englischer Autor und Kritiker (zul. "Unbefugtes Betreten", BP/mp 13/85). Von sich sagt er, er habe "in Büchern, für Bücher und mit Büchern" gelebt (S. 322). Von seiner Leidenschaft Am Fenster für Literatur erzählt er anschaulich in einem abschließenden Aufsatz. Ein ausgewiesener Fachmann also, insbesondere für angelsächsische Literatur, wie die stilistisch und inhaltlich glänzend geschriebenen 17 Essays beweisen. Überwiegend widmen sich seine Texte einem/einer speziellen, meist zeitgenössischen Schriftsteller(in) bzw. dessen Werk(en). So würdigt er z.B. geradezu hymnisch John Updikes Rabbit-Tetralogie, die er den "größten amerikanischen Roman der Nachkriegszeit" nennt (S. 303). Penelope Fitzgerald, George Orwell, Ford Madox Ford, Rudyard Kipling, Michel Houellebecq und andere Autoren werden in einem oder mehreren fundierten Essays behandelt. Und Barnes scheut sich auch nicht, große Namen wie George Orwell zu kritisieren. Ein hochinteressanter Aufsatz erörtert am Beispiel von Flauberts "Madame Bovary" Probleme der Übersetzung von literarischen Texten. "Lesen ist eine Fähigkeit, die viele haben, aber eine Kunst, die nur wenige beherrschen" (S. 335). Der Autor hilft, diese Kunst zu erlernen!

Am Fenster

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Julian Barnes
Kiepenheuer & Witsch (2016)

350 S.
fest geb.

MedienNr.: 584291
ISBN 978-3-462-04864-3
9783462048643
ca. 21,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Li, SL
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