Als die Juden nach Deutschland flohen
Als nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges Juden und andere Verfolgte von den Alliierten aus den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten in Deutschland und anderen Ländern befreit wurden, rechnete niemand damit, dass schon bald darauf fast 300.000 osteuropäische Juden aus ihren Heimatländern vor antisemitischen Verfolgungen würden fliehen müssen. Ihr eigentliches Ziel war Palästina, das aber zunächst nur für wenige erreichbar war. Auch andere Länder nahmen sie nicht auf und so blieb für die meisten nur die Möglichkeit, in Lagern der Alliierten in (West-)Deutschland Zuflucht zu suchen. Eines dieser Lager war Föhrenbach in Bayern, das bis 1957 Heimat für zahlreiche DPs, wie die Familie von Lea Waks, wurde. Ihre Lebensgeschichte wird in diesem Buch beispielhaft für viele andere beschrieben, die im Land der Mörder ihrer Angehörigen ausharren mussten, in der Hoffnung, bald in das Gelobte Land übersiedeln zu können. Darüber hinaus schildern die Autoren die unterschiedliche Politik der Alliierten den DPs gegenüber, aber auch die Schwierigkeiten deutscher Behörden mit den Flüchtlingen sowie eine antisemitische Haltung in der deutschen Bevölkerung. - Ein sehr gut recherchiertes Buch, gut lesbar und für alle Bestände sehr zu empfehlen.
Julia Massenkeil-Kühn
rezensiert für den Borromäusverein.
Als die Juden nach Deutschland flohen
Hans-Peter Föhrding ; Heinz Verfürth
Kiepenheuer & Witsch (2017)
346, [8] S. : Ill.
fest geb.