Das Geräusch des Lichts

Eine Frau betritt das Wartezimmer eines Nervenarztes, vier Patienten warten bereits. Um sich die Wartezeit zu vertreiben, denkt sie sich Geschichten zu den anderen Patienten aus. An den Wänden angebrachte Fotografien befeuern ihre Fantasie: Das Bild Das Geräusch des Lichts einer kanadischen Blockhütte im Nordlicht beschwört die Geschichte einer Botanikerin auf der Suche nach ihrer Kollegin herauf, Bilder von Kaugummiautomaten die eines Jungen auf der Suche nach Mutter und Schwester, und die Fotos von hässlichen Industriewüsten lassen einen Umweltthriller vermuten. In den lebendig erzählten Geschichten, die man gerne jeweils weiterverfolgen würde, tauchen immer wieder Personen auf, die auf eine der anderen Geschichten verweisen. Dieses Konzept beschreibt die Ich-Erzählerin als eine Romanidee: Um eine unsägliche Geschichte zu erzählen, müsse man sie auf viele Geschichten verteilen. So ist der Leser gefordert, sich die rätselhafte Geschichte zusammen zu puzzeln. - Katharina Hagena wurde durch ihren Roman "Der Geschmack von Apfelkernen" (BP 08/347) bekannt. Ihr Geschichtenreigen über das Warten und Vergessen ist für aktive Leser eine spannende Lektüre.

Karin Blank

Karin Blank

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Geräusch des Lichts

Das Geräusch des Lichts

Katharina Hagena
Kiepenheuer & Witsch (2016)

268 S.
fest geb.

MedienNr.: 587439
ISBN 978-3-462-04932-9
9783462049329
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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