Alles Lüge

Der Schriftsteller Johannes Lohmer und seine schöne Frau Harriet verbringen den Pfingsturlaub 2015 in Griechenland, wo die Staatspleite droht. Harriet ist eine linksgerichtete, erfolgreiche Journalistin mit unverrückbaren Einstellungen. Johannes, Alles Lüge der einen neuen Faschismus befürchtet, ist gemäßigter in seinen Ansichten, hütet sich aber davor, diese auch zu vertreten, um den häuslichen Frieden nicht zu gefährden. Zurück in Wien drängt sich mit dem Flüchtlingsstrom aus Syrien ein anderes Thema in den Vordergrund. Lohmer verschafft sich einen Überblick über alle aktuellen Veränderungen und Stimmungslagen. Der Rechtsruck, Brexit, Terrorgefahr und die Silvesternacht in Köln geben Anlass, politische Gespräche zu führen. Johannes hat zu allem eine Meinung. - In lockerem Erzählton ohne zu dramatisieren, lässt Joachim Lottmann seine Romanfigur die aktuellen Ereignisse Revue passieren, spart nicht mit vergnügt-bissigen Kommentaren und beleuchtet das soziale Verhalten unterschiedlicher Bevölkerungsschichten. Auch Wahrhaftigkeit oder Lüge in der Politik und im Privatleben werden in diesem lesenswerten Roman hintergründig thematisiert. Für politisch und zeitgeschichtlich interessierte Leser/innen.

Gabriele Berberich

Gabriele Berberich

rezensiert für den Borromäusverein.

Alles Lüge

Alles Lüge

Joachim Lottmann
Kiepenheuer & Witsch (2017)

KiWi ; 1534
350 S.
kt.

MedienNr.: 589197
ISBN 978-3-462-04964-0
9783462049640
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.