Die Schachspieler von Buenos Aires

1939 flieht der Großvater des Autors, der Hamburger Jude Heinz Magnus, von Deutschland nach Argentinien. Dort findet gerade die Schachweltmeisterschaft statt, was für den Stefan-Zweig-Anhänger Magnus sicherlich ein wichtiges Ereignis war. Sein Enkel Die Schachspieler von Buenos Aires Ariel Magnus hat diese beiden Ereignisse zu einem Roman verwoben, der sich auf reale Dokumente stützt - wie etwa das Tagebuch von Heinz Magnus - diese aber mit historischen Ereignissen und Figuren zu einer fiktionalen Geschichte verbindet. So entwickelt sich eine Liebesgeschichte zwischen der (realen) Schachspielerin Sonja Graf und Heinz Magnus, die scheinbar nie stattgefunden hat, und sogar die Hauptfigur aus Zweigs 'Schachnovelle', Mirko Czentovic, gibt sich die Ehre. Ariel Magnus nutzt seine vielschichtige Konstruktion auch, um Exkursionen über die Politik der damaligen Zeit und über das Schachspielen im Allgemeinen einzufügen. Ein nicht leicht zu lesender Roman, der Fiktion und Realität wie in einem zerbrochenen Spiegel präsentiert. Allerdings fehlt es dem Buch nicht an Humor. Dafür sorgen unter anderem die eingestreuten Dialoge des Enkels mit seinem verstorbenen Großvater. (Übers.: Silke Kleemann)

Walter Brunhuber

Walter Brunhuber

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Schachspieler von Buenos Aires

Die Schachspieler von Buenos Aires

Ariel Magnus
Kiepenheuer & Witsch (2018)

333 S.
fest geb.

MedienNr.: 593785
ISBN 978-3-462-05005-9
9783462050059
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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