In tiefen Schluchten
Tori ist eine 42-jährige gut situierte deutsch Witwe, die in Belleville in einem uralten Haus lebt. Eines Tages erzählt ihr eine Freundin, die Zimmer vermietet, dass einer ihrer Urlaubsgäste seit Tagen verschwunden ist. Bei einer der vielen Wanderungen mit ihrem Hund stürzt Tori in eine verborgene Höhle. Dort liegt auch verletzt der besagte Tourist. Nur durch den aufmerksamen Hund können die beiden gerettet werden. Kurz darauf wird ein alter Mann tot am Fuß seiner Kellertreppe gefunden. Sein Neffe, ein bekannter Halbweltakteur, wird kurz darauf erschossen. Es stellt sich heraus, dass der alte Mann kurz vor seinem Tod mit dem Touristen gesprochen hat, und sich mit allerlei Andeutungen über die Vergangenheit wichtiggemacht hat. Und dann findet Tori in ihrem Haus eine Jahrhunderte alte Bibel der Hugenotten und ein Foto einer jungen Frau, die 1944 getötet wurde. Alte Geschichten um die Verfolgung der Protestanten in früheren Jahrhunderten und die Resistance während des Zweiten Weltkrieges kommen nun wieder zutage. - Die ganze Geschichte ist nicht unbedingt stimmig. Die Verknüpfung von uralten Geschichten um die Verfolgung der Hugenotten, von denen viele in den Karsthöhlen der Gegend Zuflucht suchten, und um die Aktivitäten des Maquis, also der Resistance, ist etwas weit hergeholt. Was aber beeindruckt, sind die Beschreibungen der Landschaft. Es ist eine leicht zu lesende, bekömmliche Geschichte ohne besondere Ansprüche. Aber die Autorin hat ihre Lesergemeinde; in vielen Büchereien sollte das Buch also durchaus gut eingesetzt werden können.
In tiefen Schluchten
Anne Chaplet
Kiepenheuer & Witsch (2017)
KiWi ; 1550
310 S. : Kt.
kt.