Liebe in Lourdes

Kassandra ist Ende dreißig, geschieden und leidet darunter, kinderlos zu sein. Obwohl sie nicht besonders religiös ist, pilgert sie zum ersten Mal mit dem Malteser-Orden nach Lourdes. Während dieser Zeit kümmert sich jeder Pilger persönlich um Liebe in Lourdes ein geistig oder körperlich behindertes Kind. Kassandra steht dem Ganzen eher skeptisch und mit einer gewissen Ironie gegenüber. Die Woche in Lourdes lässt sie allerdings nicht ganz unberührt. Seien es die Erfahrungen, die sie mit ihrem Pflegekind Anke macht, oder die Atmosphäre des Wallfahrtsortes, die sie zeitweise regelrecht berauscht. Natürlich dürfen auch die Liebe und ein wenig Uneinigkeit in der Ordensgemeinschaft nicht fehlen. - Sophie von Maltzahn, hat schon als FAZ-Mitarbeiterin über die Pilgerfahrten der Malteser nach Lourdes und den inoffiziellen Heiratsmarkt für Adelige, der dabei entsteht, geschrieben. Obwohl sie im Roman ein paar interessante Themen anschneidet (Kassandras Kinderlosigkeit, die Betreuung der behinderten Kinder, die Atmosphäre in Lourdes oder ihre neu gefundene Liebe), kratzt sie leider immer nur an deren Oberfläche und geht nicht in die Tiefe. Der scheinbar von der Autorin gewollt jugendliche Sprachstil mit eingeworfenen englischen Sätzen wirkt deplatziert. Trotzdem: Für Leser*innen mit nicht zu hohen Ansprüchen, die ein wenig schmökern und schmunzeln wollen, bei Bedarf empfohlen.

Nicole Lorrig

Nicole Lorrig

rezensiert für den Borromäusverein.

Liebe in Lourdes

Liebe in Lourdes

Sophie von Maltzahn
Kiepenheuer & Witsch (2019)

217 S.
fest geb.

MedienNr.: 596047
ISBN 978-3-462-05205-3
9783462052053
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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