Die Kinder hören Pink Floyd

Der Autor und Journalist Alexander Gorkow nimmt uns in seinem vierten Roman mit auf eine Zeitreise in das Deutschland der Siebzigerjahre. Familie Gorkow lebt in einer Kleinstadt in der Nähe von Düsseldorf. Der Ich-Erzähler Alexander ist "Kind Nr. Die Kinder hören Pink Floyd 2" der Familie. Da seine Schwester "Kind Nr. 1" an einem schweren Herzfehler leidet, konzentriert sich die Aufmerksamkeit seiner Eltern meist auf sie. Diese Situation macht Alexander zu einem am Rande stehenden, äußerst genauen Beobachter. Mit Präzision beschreibt er das Leben zwischen Einbauküche mit optimaler Raumnutzung, Schulalltag und Sonntagsessen im Balkangrill. Dabei liegen Komik und Tragik nah beieinander. Seine Schwester, die entschlossen ist, sich von ihrer Krankheit nicht den Spaß am Leben nehmen zu lassen, erklärt Alexander die Welt. Wer gehört zum Establishment, wer ist ein alter Nazi und wo liegt der Unterschied zwischen Reichtum und Viel-Geld-haben? Sie ist es auch, die ihm die Liebe zu Pink Floyd nahebringt. Jedes neue Album der Band wird zelebriert und intensiv gehört. So beschreibt Alexander Gorkow wie diese Musik eine ganze Generation geprägt hat, aber auch wie Menschen von Kindheitsidolen enttäuscht werden können. Ein grandioses Buch nicht nur für all die, die in den Siebzigerjahren groß geworden sind. Sehr gerne empfohlen.

Barbara Dorn

Barbara Dorn

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Kinder hören Pink Floyd

Die Kinder hören Pink Floyd

Alexander Gorkow
Kiepenheuer & Witsch (2021)

185 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 603188
ISBN 978-3-462-05298-5
9783462052985
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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