Die Sache mit dem Glück

Nach dem Tod seiner geliebten Mutter findet Bartholomew in einer ihrer Wäscheschubladen einen Brief von Richard Gere, und weil er weiß, wie sehr seine Mutter diesen Schauspieler verehrte, beginnt er, seinerseits Briefe an ihn zu schreiben. Und nicht Die Sache mit dem Glück nur das: Der Hollywoodstar wird für ihn fiktiver Ratgeber und Vaterfigur, er stellt sich fortan vor, was Richard Gere ihm wohl sagen, wie er denken und handeln würde. Denn guten Rat benötigt Bartholomew nun sehr dringend - schließlich ist er 39 Jahre alt, hat noch nie gearbeitet und seine Tage ausschließlich an der Seite seiner Mutter verbracht ... Wie Bartholomew versucht, einen Platz in der Welt zu finden, davon erzählt dieser Roman in humorvoller, tief berührender Weise. Father McNamee und die Trauerbegleiterin Wendy versuchen, Bartholomew zu Hilfe zu kommen, aber letzterer stellt bald fest, dass diese beiden mindestens so bedürftig sind wie er selbst. Am Ende des Romans aber wird es Bartholomew gelungen sein, seinen Platz im Leben zu finden - und sogar noch viel mehr ... - Dieser neue Roman des Autors Matthew Quick, der mit "Silver Linings" berühmt wurde, ist herzzerreißend und herzerwärmend zugleich, rührt zu Tränen und ist hinreißend komisch. Er findet sehr einfache und doch keineswegs banale Antworten auf die großen, komplizierten Fragen des Lebens. Und am Ende wünscht man sich, noch ein wenig länger in der Welt von Bartholomew und seinen neuen Weggefährten verweilen zu dürfen. Ein bezauberndes, berührendes Buch, das noch lange nachklingt. (Übers.: Ulrike Wasel und Klaus Timmermann)

Ina Winkler

Ina Winkler

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Sache mit dem Glück

Die Sache mit dem Glück

Matthew Quick
Kindler (2014)

332 S.
fest geb.

MedienNr.: 776503
ISBN 978-3-463-40084-6
9783463400846
ca. 18,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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