Die große Kälte

Barcelona, Februar 1956, der kälteste Winter seit vierzig Jahren. Das diktatorische Regime Francos regiert Spanien und macht die Menschen misstrauisch. Ana Marti, eine junge Journalistin des in Barcelona beheimateten Skandalblattes El Caso, wird von Die große Kälte ihrem Redakteur in das entlegene Dorf Teruel in den Bergen Aragoniens geschickt. Sie ist auf der Spur eines vielversprechenden Artikels. Ein junges Mädchen wird dort wie eine Heilige verehrt, da sie an Händen und Füßen aus Stigmata-Wunden blutet. Im Dorf stößt Ana auf eine Mauer aus Schweigen und Misstrauen. Trotzdem versucht sie, mit journalistischem Spürsinn hinter das Mysterium der Wundmale zu kommen und zu entscheiden, ob es sich um ein wirkliches Wunder oder um Betrug handelt. Ein plötzlich einsetzender Schneefall schneidet das Dorf von der Außenwelt ab und Ana muss länger als vorgesehen dort bleiben. Nach und nach wird ihr und dem Leser klar, dass das Dorf noch mehr Geheimnisse birgt. Als die Leiche eines Kindes im Wald gefunden wird, singen die Dorfkinder das Lied von einem Monster, das sich die Mädchen holt. Existiert dieses Monster wirklich oder ist Ana einem Verbrechen auf der Spur? - Das Autorenteam Ribas und Hofmann hat einen spannenden Thriller mit geschichtlichem Hintergrund geschrieben. Er beginnt etwas schleppend für den deutschen Leser, der nicht so vertraut ist mit der Zeit des spanischen Bürgerkrieges, fesselt aber zunehmenden dank der ruhigen Sprache und der präzisen, exakten Schilderungen. Sehr gut beobachtete Detailbeschreibungen und Bilder wie in einem archaischen Heimatfilm. Sehr gut zu lesen.

Christiane Kühr

Christiane Kühr

rezensiert für den Borromäusverein.

Die große Kälte

Die große Kälte

Rosa Ribas & Sabine Hofmann
Kindler (2016)

329 S.
fest geb.

MedienNr.: 585394
ISBN 978-3-463-40361-8
9783463403618
ca. 19,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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