Jesus liebt mich

Marie, Mitte dreißig, besitzt weder eine gute Figur noch Selbstbewusstsein. Auch verliebt sie sich immer in die falschen Männer. Als sie mit ihrem letzten Freund schließlich doch vor den Altar treten will, sagt sie - nach einem Gespräch mit Pastor Gabriel über die Liebe und den freien Willen - in letzter Minute die Hochzeit ab. Nur um sich wenig später in einen bärtigen jungen Mann, Typ Hippie, zu verlieben, der den Dachstuhl reparieren soll: einen Zimmermann, der sich Joshua nennt, und so ganz anders ist als ihre bisherigen Freunde: altruistisch, sanft, einfühlsam und auch ein wenig seltsam. Marie traut ihren Ohren nicht, als ihr neuer Schwarm ihr verkündet, er sei eigentlich Jesus und auf der Erde, um diese zu retten. Sie denkt, er wolle sie nur veräppeln und glaubt an Betrug, doch nach und nach zeigt Jesus ihr, dass er "echt" ist. Mit viel Situationskomik spielt Safier mit der Vorstellung, wie der Messias wohl in der heutigen Welt zurecht kommen würde, mit den emanzipierten Frauen und ihrem Wunsch nach Sex, mit brutalen Schlägern und mit Disco-Besuchen. Ganz leichte, aber durchaus amüsante Unterhaltung, unterstrichen noch durch eingefügte Comics, mit dem Bemühen, Werte wie Vertrauen, Rücksicht, Empathie zu vermitteln. Eher für jüngere Leser geeignet, deren religiöse Gefühle von einer solch respektlosen Parodie nicht verletzt werden, die zudem ganz nebenbei mit Gleichnissen der Bibel und deren möglicher Auslegung in heutiger Zeit konfrontiert werden.