Valerie kocht

Als ihre Mutter Valerie todkrank ist, kommt Nell, promovierende Naturwissenschaftlerin und durch und durch Kopfmensch, nach Hause, um Valerie in ihren letzten Tagen zu pflegen. Auf den Spuren ihrer Kindheit erinnert sie sich an die Geschichten, die Valerie kocht ihre Mutter über Nells Vergangenheit erzählt hat: dass sie Nell heißt, weil sie als Baby nach Pimpernellen roch, dass sie bei ihrer Geburt direkt in eine Bratpfanne fiel, dass Nells Zeh so süß war, dass man mit diesem den Tee süßen konnte, dass ihr Vater noch vor ihrer Geburt starb, als er in eine Teigmaschine fiel, und viele dieser Geschichten mehr. Hatte sie diese Geschichten in ihrer Kindheit noch so lange geglaubt, bis andere Kinder sie deswegen auslachten, bringen sie Nell nun zur Weißglut, möchte sie doch endlich die Wahrheit über ihre Herkunft wissen. Doch statt zu reden, macht Valerie das, was sie immer getan hat, um der Realität zu entfliehen: Sie kocht. Trotzdem kommen sich Mutter und Tochter in diesen letzten gemeinsamen Tagen näher als je zuvor und Nell erfährt ihre wahre Geschichte. Dazu muss sie auch lernen, nicht nur auf ihren Verstand zu hören, sondern auch auf ihr Gefühl und ihre Intuition zu vertrauen. Personifiziert wird dieser Konflikt in den stilistisch etwas überzogen dargestellten Charakteren von Marc, Nells akademischem Freund, und Ewan, dem unkonventionellen Gärtner ihrer Mutter. - Ein inhaltlich wie sprachlich wunderbares Buch, das zart, phantasievoll, zum Teil skurril, aber immer anrührend ist. Es vereint Humor mit Wehmut, Verstand und Gefühl. (Übers.: Martina Tichy)

Nicole Hochgürtel

Nicole Hochgürtel

rezensiert für den Borromäusverein.

Valerie kocht

Valerie kocht

Maria Goodin
Kindler (2013)

351 S.
fest geb.

MedienNr.: 385571
ISBN 978-3-463-40635-0
9783463406350
ca. 19,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.