Als Bach nach Dresden kam
Jean-Baptiste Volumier ist Konzertmeister und Dirigent der französischen Hofmusik in Dresden. Sein "Brotherr" ist August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen. Volumier reist 1717 auf Befehl Augusts nach Brüssel, um den berühmten Tastenvirtuosen und ehemaligen Compositeur Marchant am Hofe von Ludwig XII. nach Dresden zu holen. Er will ihn zusammen mit dem ebenfalls schon berühmten Johann Sebastian Bach aus Weimar zu einem Orgelduell antreten lassen, dabei soll vorher jeder der zwei Kontrahenten seine technischen Forderungen an den Anderen auf Papier schreiben. Doch vor dem Ereignis kommt es in Dresden zum Eklat, beide reisen ab und Volumier versucht mit List, aus dem Dilemma zu entkommen ... Dazu kommt noch eine beginnende Romanze zwischen ihm und Friedelena, der Schwägerin und Vertrauten Bachs. - Der Bestsellerautor Ralf Günther, Verfasser historischer Romane und Serienmacher für ZDF und KIKA, bietet hier eine humorvolle und kurzweilige Erzählung aus der höfischen Welt des 18. Jh., wobei lediglich eine bessere Kapitel-Einteilung wünschenswert wäre. Interessant, wie im Nachwort der Bach-Experte Jan Katzschke Dichtung und Wahrheit des Dresdner Tastenduells zurechtrückt, was z.B. aus dem Umfeld Bachs überliefert ist und was Phantasie des Autors ist. Als unterhaltsame Lektüre vielen Lesern zu empfehlen.
Georg Roth
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Als Bach nach Dresden kam
Ralf Günther
Kindler (2018)
157 S.
fest geb.