Ein Leben und eine Nacht

Der 84-jährige Maurice Hannigan sitzt in einer Hotelbar in Irland, trinkt genussvoll Whiskey und lässt die Ereignisse seines langen, bewegten Lebens an sich vorbeiziehen. Seine Koffer fürs Altenheim sind gepackt. In der kommenden Nacht will er noch Ein Leben und eine Nacht fünf Mal anstoßen auf Personen, die in seinem Leben besonders wichtig waren: auf seinen fünf Jahre älteren, längst verstorbenen Bruder Tony und auf seine Tochter Molly, die nur wenige Augenblicke gelebt hat. Außerdem trinkt er auf seine behinderte Schwägerin, seinen Sohn und schließlich auf seine Frau, deren Tod vor zwei Jahren er nicht verkraften kann. Dieser innere Monolog richtet sich an seinen Sohn Kevin und berichtet, wie er in ärmlichen Verhältnissen mit drei weiteren Geschwistern aufgewachsen ist und wie sein Bruder Tony ihn durch die Kindheit geleitet hat. Darüber hinaus erinnert sich Maurice, dass er schon in jungen Jahren in den Dienst der reichen Familie Dollard treten musste, an das ungerechte Verhalten der Dollards und an die Misshandlungen, denen er ausgesetzt war. Und wie er später erfolgreich wurde, Rache nahm und jetzt von Schuldgefühlen geplagt wird. - Eine berührende und zugleich spannende Geschichte mit einem "Knalleffekt" zum Schluss. Sehr empfohlen.

Ileana Beckmann

Ileana Beckmann

rezensiert für den Borromäusverein.

Ein Leben und eine Nacht

Ein Leben und eine Nacht

Anne Griffin ; aus dem Englischen von Martin Ruben Becker
Kindler (2019)

315 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 926374
ISBN 978-3-463-40708-1
9783463407081
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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