Zum Frieden braucht es zwei, zum Krieg reicht einer
Der Gründer von "familylab.de - die familienwerkstatt in Deutschland" lässt der Beduinenweisheit im Titel seines Beziehungsratgebers zehn Kapitel folgen, die wie ein Schlagwortkatalog zum Thema Paarbeziehung wirken: "Nähe und Distanz", "Streit und Frieden", "Schuld und Unschuld", um hier nur die ersten drei zu zitieren. Über längere, aber nicht wirklich geistreichere Untertitel wie "Verbundenheit, aber auch Freiheit ist wichtig" oder "Männer sind anders, Frauen auch" wird der Leser auf die Beratungsrichtung des jeweiligen Kapitels eingestimmt. Viel mehr Neues ist beim Lesen desselben dann jedoch nicht in Erfahrung zu bringen. Ja, es gibt keinen Masterplan für eine Beziehung ... Ja, auch Freiheit ist wichtig ... Ja, Begegnung auf Augenhöhe ist besser als Unterwerfung ... Wer die Überschriften überfliegt und die vielen großen Farbfotos von Männern, Frauen oder Paaren auf sich wirken lässt, hat eigentlich schon allen Buchinhalt erfasst und möglicherweise den Eindruck, sich die Lektüre dieses Ratgebers sparen zu können. Stimmt genau! Denn guter Rat ist teuer, aber nicht jeder teure Rat auch gut, um auch mal eine allgemeingültige Plattitüde zu bemühen. Als Zusatztitel vielleicht kein Fehler, aber garantiert kein Muss.
Michaela Groß
rezensiert für den Borromäusverein.
Zum Frieden braucht es zwei, zum Krieg reicht einer
Mathias Voelchert
Kösel (2016)
207 S. : Ill. (farb.)
kt.