Schäfer der schwarzen Schafe

Als orientierungsloser junger Mann schloss sich Chris Hoke eines Tages der Tierra-Nueva-Seelsorge an und begann damit, Gefängnisinsassen zu betreuen. Die Kontakte verlagerten sich bald auch auf Begegnungen außerhalb des Gefängnisses und aus spiritueller Schäfer der schwarzen Schafe Unterstützung wurde nicht selten praktische Lebenshilfe. Die Menschen, von denen Hoke erzählt, sind Ausgestoßene, die in ihrer Einsamkeit hart und unnahbar geworden sind. Die Offenheit, mit der er ihnen begegnet, und die Zuwendung, die sie durch ihn erfahren, führen immer wieder zu anrührenden zwischenmenschlichen Begegnungen, die Hoke nicht selten mit einer poetischen Sprache und religiösen Metaphern einzufangen versucht. Seine Schilderungen sind manchmal auf provokante Weise einseitig und er läuft durchaus Gefahr, sein Klientel zu verharmlosen, gar zu romantisieren. Die Konsequenz, mit der er für diejenigen Partei ergreift, für die sich außer Polizei und Justiz niemand mehr verantwortlich fühlt, ist dennoch beeindruckend und zeigt etwas auf, was diese Menschen kaum noch haben: Hoffnung.

Walter Brunhuber

Walter Brunhuber

rezensiert für den Borromäusverein.

Schäfer der schwarzen Schafe

Schäfer der schwarzen Schafe

Chris Hoke
Kösel (2015)

383 S.
kt.

MedienNr.: 583215
ISBN 978-3-466-37134-1
9783466371341
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
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