An guten Tagen fahren wir rückwärts

Schon als Kind hat Alex Shearer seinen älteren Bruder Louis beneidet, der wegen seiner Intelligenz, seines Charmes und seiner Sportlichkeit von alle bevorzugt wurde. Auch die Eltern haben große Hoffnungen in den bevorzugten Sohn gesetzt, der es dann auch bis zum Diplomingenieur mit eigenem Haus, einer netten Frau und viel Geld gebracht hat. Doch dann steigt er aus dem bürgerlichen Leben aus, wird von seiner Frau und später auch von seinen Geliebten verlassen und schlägt sich schließlich nur mit Gelegenheitsjobs weit unter seinem intellektuellen Niveau durch. Erst als der viel zu spät entdeckte Hirntumor Louis schwächt, nimmt Alex sich seines völlig verwahrlosten Bruders an. In den letzten Monaten von Louis Leben lässt Alex seine Beziehung und seine Hassliebe zu seinem Bruder ebenso Revue passieren wie er mit diesem in der Ich-Form geschriebenen autobiografischen Roman den letzten Willen seines Bruders erfüllt und über dessen Leben schreibt. Doch gleichzeitig setzt er auch ein Zeichen der Versöhnung mit dem Bruder und mit seiner eigenen Verletzung als Kind. (Übers.: Armin Gontermann)