Der einsame Bote
In diesem dritten Krimi um Tommy Bergmann, der als Kommissar für die Polizei Oslo ermittelt, ist er seit Monaten auf der Suche nach der vermissten 13-jährigen Amanda. Der Entführer ist tot. Die Leiche des Mannes wurde von dessen Frau, bevor sie selbst starb, verbrannt. Eine Identifizierung der Überreste der Leiche dauert an. Polizei und Staatsanwaltschaft sind jedoch überzeugt, bei der verkohlten Leiche müsse es sich um Jon-Olav Farber handeln, der für den Tod einer Reihe junger Mädchen verantwortlich ist. Ein ehemaliger Geschäftsfreund von Farber erhält aber plötzlich Postkarten mit mysteriösen Nachrichten aus der Hauptstadt Litauens. Da Bergmann ohnehin nicht glaubt, dass Farber tot ist, macht er sich auf nach Vilnius. Jedoch droht sein Vorgesetzter damit, Bergmann zu suspendieren, sollte er weiter ermitteln. In Vilnius sucht Bergmann nach Farber und kommt dabei einer russischen Sekte aus der Zarenzeit auf die Spur. Diese glaubt, die Sünde in der Welt bekämpfen zu müssen, indem die primären Geschlechtsorgane, wie auch die Hände, amputiert werden. Bergmann glaubt Amanda in den Fängen dieser Sekte. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. - Da es Rückbezüge zum zweiten Krimi "Teufelskälte" gibt, fällt es nicht ganz leicht, jede Andeutung zu verstehen. Deshalb steht dieser Krimi nicht uneingeschränkt für sich selbst. Bergmanns Aggressivität verleiht dem Krimi eine düstere Atmosphäre. Trotzdem spannend. (Übers.: Günther Frauenlob)
Helmut Lenz
rezensiert für den Borromäusverein.
Der einsame Bote
Gard Sveen
List (2018)
302 S.
kt.