Den Himmel finden

Der männliche namenlose, etwas ältere Ich-Erzähler erhält den Auftrag, eine Statue des gekreuzigten Jesus wieder in ihren Originalzustand zu bringen. Der Künstler, der sie Anfang der zwanziger Jahre schuf, hatte diesen Jesus nackt dargestellt, Den Himmel finden doch verlangte die Kirche, dass seine Scham bedeckt werden sollte. Der Erzähler stammt aus einem italienischen Bergdorf, das er verlassen musste, weil er Flüchtlinge unentgeltlich über die Berge ins Nachbarland geschleust und damit anderen Dorfbewohnern das Geschäft verdorben hatte. Für die Restaurierung der Statue setzt sich der Erzähler intensiv mit Leben und Werk des Künstlers auseinander, der sie geschaffen hat, und bespricht Glaubensfragen mit einem muslimischen Arbeiter, einem Rabbi und einem Priester. - Das Buch ist flüssig zu lesen und es ist interessant, mit welchen Menschen der Ich-Erzähler durch seine Arbeit in Kontakt kommt. Er entdeckt immer wieder neue Details an der Statue, die er sich erstmal erklären lassen muss. Die kleinen Episoden, die zwischendurch das Thema Flüchtlinge behandeln, verbinden die Handlung gleichermaßen mit der Gegenwart wie mit der Statue des Gekreuzigten. Empfehlenswert für religiös interessierte Leser/innen und größere Bestände. (Übers.: Annette Kopetzki)

Melanie Bremer

Melanie Bremer

rezensiert für den Borromäusverein.

Den Himmel finden

Den Himmel finden

Erri de Lucca
List (2018)

190 S.
fest geb.

MedienNr.: 594087
ISBN 978-3-471-35171-0
9783471351710
ca. 17,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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