Unterland
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs und erneut 1947 erlebt die zwölfjährige Alice, die bei einem Tiefflieger-Angriff ein Bein verlor, die Zerstörung ihrer Heimatinsel Helgoland durch die Engländer. Ihre Familie muss, wie alle Inselbewohner, die Heimat verlassen und aufs Festland fliehen. Nach der Einquartierung kämpft sie wie alle Flüchtlinge gegen das Verhungern und Erfrieren, erlebt Schwarzmarkt und Hamsterfahrten, die englischen Besatzer, die Verhaftung eines Kriegsverbrechers. Langsam erkennt sie, welch grauenvolle Dinge unter Hitler geschehen sind, die nie wiedergutgemacht werden können. Sie überlebt den "Hungerwinter" 1947 durch Zusammenhalt der Not-Hausgemeinschaft und hat nur ein Ziel: auf ihre Insel zurückzukehren. Einfühlsam und spannend erzählt bringt dieser Roman Jugendlichen ein Kapitel deutscher Geschichte nahe, das sie nach der Lektüre nicht mehr vergessen werden, auch dank des Nachworts der Autorin, in dem sie die geschichtlichen Hintergründe erklärt. Sehr empfohlen!
Gudrun Eckl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Unterland
Anne C. Voorhoeve
Ravensburger Buchverl. (2012)
434 S.
fest geb.