Noch lange danach

Baden-Württemberg, im Jahr 2061. Vida empfängt eine Schülergruppe aus Chile, die sich über die Folgen der Nuklearkatastrophe von 2020 informieren will. Ausführlich berichtet die 16-Jährige über das Leben "danach". Zerstörung, Krankheit, Armut, Noch lange danach Hunger herrschen in Deutschland. Die Führung durch die Schule zeigt ein marodes Gebäude, fern von dem einst "großartigen Bildungssystem". Vida zählt unter den vielen kranken Kindern "zu den Gesunden" und kümmert sich alleine um ihre depressive Mutter. Ihr Vater ist ausgewandert, ihre Omi ist gestorben. - In dem "Interview-Roman" antwortet Vida auf zahlreiche ungeschriebene Fragen. Mit diesem Kunstgriff bindet die Autorin den Leser stark in den Dialog ein, sodass die Folgen eines GAUs und unsere Verantwortung besonders eindrücklich wirken. Als wichtige Diskussionsgrundlage hat die Autorin auch einen historischen Diskurs rund um die Anti-Atomkraft-Bewegung eingebaut. Ein wichtiger Roman - auch für Erwachsene -, der in keiner Bücherei fehlen sollte.

Carmen Planas

Carmen Planas

rezensiert für den Borromäusverein.

Noch lange danach

Noch lange danach

Gudrun Pausewang
Ravensburger Buchverl. (2012)

121 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 358280
ISBN 978-3-473-40075-1
9783473400751
ca. 9,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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