Das gefangene Herz

Als Aria Thomas sieht, empfindet sie nichts für ihn, obwohl sie den jungen Mann doch angeblich inniglich liebt und ihn schon bald heiraten wird. Damit soll zugleich eine langjährige Familienfehde begraben werden, um sich dadurch gegen die Politik der Mystiker, die im alten, armen Teil der Stadt wohnen und über magische Kräfte verfügen, zu behaupten. Doch Aria kann sich an nichts erinnern: weder an Thomas, noch warum sie eine Überdosis illegaler Pillen genommen hat. Nur die vage Erinnerung an zärtliche Berührungen, an einen tapferen Jungen sind da, dem sie ausgerechnet dann begegnet, als sie auf einem unerlaubten Streifzug durch die "alte Stadt" unterwegs ist. - Der Autor zieht den Leser direkt ins Geschehen hinein und präsentiert ihm eine irritierte junge Frau, die versucht, ihre Erinnerung zurückzugewinnen. Dabei stößt sie, zusammen mit dem Leser, auf immer mehr Ungereimtheiten. Geschickte Wendungen erhalten die Spannung. Obwohl die Geschichte der beiden verfeindeten Häuser, der gespaltenen Gesellschaft und der ungleichen Liebenden nicht neu ist und Romantik und Selbstmitleid bisweilen die Oberhand gewinnen, dennoch ein aufregender erster Band, der zum Weiterlesen anregt. (Übers.: Andreas Helweg)