Die DDR

"Die DDR-Geschichte ist die Geschichte großer Utopien und Illusionen, ideologischer Bevormundung und staatlicher Repressionen, aber auch widerständigen Verhaltens und emanzipatorischer Bestrebungen, Zivilcourage und Solidarität." So charakterisiert Wolfgang Thierse, ehem. Bundestagspräsident, im Vorwort zu Hermann Vinkes 2008 erstmals erschienenem Buch die SED-Diktatur, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der sowjetisch besetzten Zone im Osten Deutschlands entstand und am 3.10.1990 durch die Wiedervereinigung endete. Wie kam es dazu? Wie war das Leben im Osten? Warum gab es die Mauer in Berlin? Das Wissen über diesen totalitären Staat, über dessen Auswirkungen auf den Alltag der Menschen, über Fluchtversuche und Widerstand ist bei vielen sehr gering und meist von pauschalen Vorurteilen geprägt. Hier ein nötiges Grundwissen und eine differenzierte Sichtweise zu vermitteln, ist das Anliegen Vinkes. Übersichtlich aufgebaut, sachlich, kenntnisreich sowie verständlich dargestellt und durch zahlreiche Fotografien und farblich abgesetzte Biografien anschaulich gestaltet erklärt er an einzelnen Schwerpunkten die politische und gesellschaftliche Entwicklung. Anhand der historischen Fakten (Potsdamer Konferenz, Eiserner Vorhang) und ihrer ideologischen Wurzeln (Marx, Lenin) zeigt er den Weg in die kommunistische Diktatur auf, erläutert den radikalen wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen Umbruch (FDJ, LPG etc.) und verweist auf die vielfältigen Formen der Opposition und des Widerstands (17. Juni 1953, Flucht, Proteste, Friedliche Revolution von 1989). - Nach wie vor als sehr informative, aber auch anschauliche und (auch für Jugendliche) gut zugängliche Darstellung eines wichtigen Teils deutscher Vergangenheit sehr empfehlenswert!