Das Herz des Menschen

In einer eiskalten Winternacht muss Jens zusammen mit zwei Männern einen Sarg mit einer Leiche von einem einsamen Hof über die Berge zum nächsten Kirchdorf tragen. Dabei geraten sie in einen furchtbaren Schneesturm. Mit letzter Kraft und fast erfroren Das Herz des Menschen erreichen sie ihr Ziel. Einer von ihnen jedoch fehlt. Am nächsten Tag suchen die Dorfbewohner zwar nach dem Mann, können ihn aber nicht mehr finden. Jens, der Ich-Erzähler dieser Geschichte, ist um die 16 Jahre alt und hatte, trotz seines jungen Alters, für kurze Zeit ein Verhältnis mit Andrea, der Frau eines grobschlächtigen Fischers. Wenig später verlässt diese ihren Mann und hofft, mit Jens ein neues Leben beginnen zu können. Doch daraus kann nichts werden und Andrea findet schließlich auch nur wieder bei einem armen Bauern im Hinterland ein neues Zuhause. Jens wird im Lauf des Buches immer mehr zu einer Art Chronisten von Zuständen, die man sich kaum vorzustellen vermag. Die Männer fahren zur See, die Frauen verarbeiten unter schwierigsten Bedingungen und bei eisiger Kälte den Fang zu Stockfisch. Wer verarmt, wird gepfändet und kommt nie mehr auf die Beine. Als Jens am Schluss des Buches endlich die Liebe seines Lebens gefunden zu haben scheint, gehen beide auf tragische Weise zugrunde. - Ein Roman voller Dunkelheit und Schwermut, dem es hinreichend gelingt, die rauen und unmenschlichen Verhältnisse der damaligen Zeit in Island realistisch wiederzugeben. (Übers.: Karl-Ludwig Wetzig)

Josef Schnurrer

Josef Schnurrer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Das Herz des Menschen

Das Herz des Menschen

Jón Kalman Stefánsson
Piper (2013)

414 S.
fest geb.

MedienNr.: 376834
ISBN 978-3-492-05548-2
9783492055482
ca. 22,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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