So sterben wir

Sterben ist ein Tabu-Thema. Das erfuhr auch der Reporter Roland Schulz, als er über Sterben und Tod zu recherchieren begann. Er sprach mit Palliativmedizinern, mit Seelsorgern, mit sterbenskranken Menschen und ihren Angehörigen. Er traf Bestatter, So sterben wir Aufbahrer und Trauerbegleiter, begleitete Leichenbeschauer und Standesbeamte. Er stellt fest: Sterben ist komplex und entzieht sich dem vollständigen Begreifen. Sterben und Tod sind immer individuell. In seinem Buch stellt er fünf konkrete Fälle in den Mittelpunkt: Was geschieht, wenn ein Mensch stirbt? Wann beginnt das Sterben? Wie verläuft der Weg in den Tod und was geschieht danach? Vieles geschieht im Verborgenen, entzieht sich unseren Blicken. Das Buch ist keine leichte Kost, weil es genau das aufgreift und der Leserin, dem Leser unversehens die eigene Sterbesituation vor Augen führt. Aber es gelingt Schulz doch, sie mitzunehmen und zu informieren, offen und schonungslos, aber auch liebevoll und achtungsvoll. Ein ungewöhnlich offenes, konkretes, hervorragend recherchiertes, auch sprachlich eindringliches und wertvolles Wissensbuch, das auch Grenzen benennt, dabei aber nicht kalt und unpersönlich daherkommt. Es ist kein Lehrbuch, aber eine allgemein verständliche Darstellung von Tod und Sterben und sehr zu empfehlen.

Christiane Raeder

Christiane Raeder

rezensiert für den Borromäusverein.

So sterben wir

So sterben wir

Roland Schulz
Piper (2018)

238 S.
fest geb.

MedienNr.: 595839
ISBN 978-3-492-05568-0
9783492055680
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Fa
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