Sieben Päpste

Hans Küng präsentiert auf knapp 380 Seiten sein persönliches und subjektives Resümee der letzten sieben Päpste. Dass der oft als Kritiker des Papsttums bezeichnete Schweizer Theologe dabei nicht immer ein positives Fazit zieht, war zu erwarten. Sieben Päpste Sein Bewertungskriterium ist neben dem persönlichen Eindruck und seinem Ziel, die katholische Kirche dem Wandel der Zeit anzupassen "die Nähe zum Evangelium Jesu Christi" (S. 12). Besonders kritisch steht er den Pontifikaten Johannes Pauls II. und Benedikts XVI. gegenüber. Johannes Paul II. entzog Küng 1979 die Lehrbefugnis. Fortan lehrte und forschte Küng in Tübingen in einem von der katholischen Kirche unabhängigen Institut und wurde zum katholischen Dissidenten, gleichzeitig zu einem gefragten Experten für Religion, Theologie und Kirche. Eher selbstgerecht als differenziert skizziert er die Ereignisse und betont mehrfach, dass er wiederholt Gespräche angeboten habe, aber nie gehört worden sei. Positiv bewertet er vor allem Papst Franziskus und Papst Johannes XXIII. Das Buch hebt sich aus der Vielzahl an Büchern zum Papsttum ab, vor allem durch die persönliche Sicht auf die verschiedenen Päpste im jeweiligen Kontext der Zeit. Für die innerkirchliche Diskussion ist es wichtig, dass auch streitbare Meinungen gehört werden. Daher ist das Buch durchaus zu empfehlen.

Sebastian Heuft

Sebastian Heuft

rezensiert für den Borromäusverein.

Sieben Päpste

Sieben Päpste

Hans Küng
Piper (2015)

377 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 803981
ISBN 978-3-492-05687-8
9783492056878
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Re
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