Neue Väter brauchen neue Mütter
Die Professorin für Erziehungswissenschaft wendet sich gegen die von den Medien propagierten Bilder von Vätern und Müttern und weitet in dieser Untersuchung den Blick auf die vielfältigen, sehr unterschiedlichen Verhaltensweisen und Lebensziele in den Familienmodellen, vor allem aber auf die Vielgestaltigkeit der Vaterrolle. Die diskutierten Punkte erstrecken sich u.a. auf die herrschenden Vorurteile, die Funktionen und Rollen der Väter, das zeitliche Engagement in der Familie, das Vereinbarkeitsdilemma sowie auf Arbeitszeitmodelle, familienpolitische Fördermaßnahmen und die Bedeutung des Vaters für die kindliche Entwicklung. Gleichzeitig wird dabei die Notwendigkeit deutlich, dass Mütter lernen müssen, dem Partner Zuständigkeiten zu überlassen. Da aber in dieser differenzierenden, vielschichtigen Betrachtung das Gleichstellungsverlangen für Männer nicht zum Dogma ausgerufen wird, sind die Zukunftsszenarios und neuen Denkmuster um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine vorzügliche Grundlage für anregende Debatten.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Neue Väter brauchen neue Mütter
Margrit Stamm
Piper (2018)
293 S. : Ill., graph. Darst.
fest geb.