I love teens

Maja Overbeck, Fachfrau für Verhaltenspsychologie und Kommunikation, ist Mutter eines mittlerweile 16-jährigen Sohnes und als solche wie jede andere Mutter von dessen pubertären Ausbrüchen betroffen. Denn die Kinder verändern sich, fangen an, eigene, abweichende Vorstellungen ihres Lebens zu entwickeln, und das ist für die Eltern nicht immer ganz einfach. Zumal auch dazu gehört, dass Wünsche und Vorstellungen naturgemäß nicht immer realistisch sind. Gleichzeitig grenzen die Heranwachsenden sich mehr und mehr ab, wollen wohlmeinende und vernünftige Ratschläge nicht hören. Dies alles gehört zum Erwachsenwerden und die Eltern können dagegenhalten, ihre Ansichten durchsetzen. Oder eben, und dafür plädiert die Autorin, die Jugendlichen wertschätzend begleiten, ihre Ansichten ernst nehmen, ihnen Freiraum und Vertrauen gewähren, statt sich durch Kontrolle und Reglementierungen zu entfremden. Dies wird nicht pubertäre Gefühlsausbrüche verhindern, kann aber einen erheblichen Beitrag zu einem positiven Familienalltag auch während der Pubertät und zu einer gelungenen Beziehung auf Augenhöhe im Erwachsenenalter beitragen. - In diesem sehr angenehm lesbaren, erzählenden Sachbuch zeigt die Autorin praktikable Wege auf für einen gelingenden Familienalltag mit Heranwachsenden und garniert dies mit zahlreichen Beispielen und Zitaten aus ihrem persönlichen Umfeld. Overbeck erhebt keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit, sondern sieht ihr Buch eher als einen persönlichen Bericht, als einen alltagstauglichen Ratgeber, der vielen Eltern zu mehr Verständnis und Empathie für ihre nicht mehr kleinen und noch nicht ganz großen Kinder vermitteln kann. Gerne breit empfohlen.