Römisches Fieber

Franz Wercker hat seinen Vater erschlagen und ist nun auf der Flucht vor der Polizei. Völlig entkräftet und abgebrannt trifft er am Gardasee auf Cornelius Lohwaldt, einen angehenden Dichter, der nach Rom reist, wo ihn ein Stipendium des bayerischen Römisches Fieber Königs erwartet. Als der versehentlich ins Wasser fällt, versucht Wecker zwar - vergeblich - ihn zu retten, erkennt aber auch schnell die Chance, als Cornelius Lohwaldt mit dessen Kleidung, Geld und Empfehlungsschreiben seinen Weg nach Rom fortzusetzen. In der Ewigen Stadt gibt es zu dieser Zeit eine bunte Gesellschaft deutscher Künstler, in die er, trotz anfänglicher Hemmungen, bald Eingang findet und sogar einige literarische Erfolge vorzuweisen beginnt. Als jedoch Lohwaldts Schwester eines Tages in Rom auftaucht, müsste sein Doppelspiel eigentlich auffliegen. Isolde, aber, die ihrem wirklichen Bruder nie viel zugetraut hat, nutzt nun ebenfalls die Gunst der Stunde. Sie möchte zum gesellschaftlichen Mittelpunkt der deutschen Künstlerkolonie werden, setzt Franz skrupellos unter Druck und schreckt auch vor Verrat, Mord und Totschlag nicht zurück. Als er dieses inzwischen perfide Spiel nicht mehr mitmachen will, deckt sie sein Doppelleben auf und beschuldigt Franz auch der von ihr begangenen Morde. Der entkommt nur deshalb in letzter Minute dem Schafott, weil er, ausgestattet mit einer neuen Identität, von Napoleon geraubte Kunstwerke für den Kirchenstaat wiederbeschaffen soll. - Mit Wercker trifft eine fiktive Figur in Rom auf eine Gruppe bis heute namentlich bekannter Künstler. Über das bunte Treiben dieser Künstlerkolonie hinaus ist dieser Roman auch ein spannender Krimi um Liebe, Verrat und Tod. Für alle Büchereien geeignet.

Josef Schnurrer

Josef Schnurrer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Römisches Fieber

Römisches Fieber

Christian Schnalke
Piper (2018)

388 S.
fest geb.

MedienNr.: 895011
ISBN 978-3-492-05906-0
9783492059060
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.