Die Geschichte eines Lügners

Im Berlin der Vorwendezeit lernt der junge Aushilfskellner Maurice Swift den Schriftsteller Erich Ackermann kennen. Der homosexuelle Autor ist fasziniert von dem gutaussehenden Jungen und stellt ihn als Sekretär ein. Maurice gesteht erste Schreibversuche Die Geschichte eines Lügners und den Wunsch, ebenfalls Schriftsteller zu werden. Ackermann macht den Nachwuchsautor mit wichtigen Leuten aus der Branche bekannt. Außerdem erzählt er Maurice sein Leben, spricht von der schweren Schuld, die auf ihm lastet. Während der Nazizeit hatte er seinen besten Freund und die Familie von dessen jüdischer Freundin an die SS verraten. In nur wenigen Monaten verarbeitet Maurice die Lebensgeschichte seines Gönners zu einem Roman. Nach diesem Vertrauensbruch wendet er sich weiteren Menschen aus der Literaturbranche zu, mit sicherem Gespür, wer ihm nützlich sein kann. Kalt und skrupellos beutet er die Ideen anderer Menschen aus und schreckt auch vor Mord nicht zurück. - Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert, aus der Sicht von Ackermann, von Swifts Frau Edith und von ihm selbst. Der bekannte und vielfach ausgezeichnete Boyne (zul. "Cyril Avery", BP/mp 18/932) nimmt in seinem neuen Roman die Literaturbranche aufs Korn. Sprachlich ist es allerdings nicht sein bestes Buch. Unterhaltungsliteratur für alle Bestände.

Susanne Emschermann

Susanne Emschermann

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Geschichte eines Lügners

Die Geschichte eines Lügners

Maurice Swift ; Übersetzung aus dem Englischen von Maria Hummitzsch und [einem weiteren]
Piper (2021)

422 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 603499
ISBN 978-3-492-05963-3
9783492059633
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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