Dr. B.

Der Autor schildert eine Episode aus dem Leben seines Großvaters in Schweden 1940. Dem jungen Journalisten Immanuel Birnbaum war es gelungen, über die baltischen Länder nach Stockholm zu gelangen und eine Anstellung im Exil-Verlag von Gottfried Dr. B. Bermann Fischer zu finden. Gleichzeitig generiert er Einkünfte über eine Berliner Agentur, die angeblich neutrale Nachrichten für deutsche Auslandszeitungen ankauft. Über sie erhält er unsichtbare Geheimtinte, die er für Nachrichten über britische "Kaufleute" in Schweden verwenden soll. Die Briten interessieren sich für die schwedischen Erztransporte, die auch nach Nazi-Deutschland gehen. Sie planen - davon weiß Birnbaum nichts - Anschläge auf die Verladeanlagen in Lulea. Einmal benutzt Dr. B. die Tinte und just dieser Brief wird vom schwedischen Geheimdienst abgefangen, der ihn verhaften lässt. Birnbaum wird zu einer mehrmonatigen Freiheitsstrafe verurteilt. - Der biografische Roman gibt Einblicke in die Agentennetze, die in Schweden gegeneinander agierten, und die deutsche Emigrantenszene, er zeigt aber auch, dass nicht wenige Schweden mit den Nazis sympathisierten und die Neutralität des Staates gefährdet war. Ein interessanter Detailaspekt zum Zweiten Weltkrieg.

Pauline Lindner

Pauline Lindner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Dr. B.

Dr. B.

Daniel Birnbaum ; Übersetzung aus dem Schwedischen von Ursel Allenstein und [einem weiteren]
Piper (2021)

311 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 945411
ISBN 978-3-492-05983-1
9783492059831
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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