1793
1793. Im Fatburen, der Müllkloake Stockholms, findet der Kriegsveteran Michael Cardell die Leiche eines jungen Mannes. Der Körper ist völlig verstümmelt. Die Ermittlungen übernimmt der Jurist Cedile Winge, Angehöriger der Polizeikammer Stockholms. Winge, der an Tuberkulose leidet und wohl nicht mehr lange zu leben hat, bittet den Veteranen Cardell um Unterstützung. Die Spuren führen zu einem Mann, der einem alten Adelsgeschlecht angehört und der von seinem Vater zum Hass erzogen wurde. Er hat den Polizeispitzel Daniel Devall aus enttäuschter Liebe ermordet. - "1793" schildert ein Land im Fieberwahn: Krankheiten, Alkohol, Exzesse. Überall herrschen Armut und Zynismus. Der Realismus des Buches ist genauso beeindruckend wie die Zeichnung der Figuren, die farbig und voller Zwischentöne ist. Die drei Kapitel erzählen das Verbrechen aus drei Blickwinkeln, sodass die Hintergründe der Tat im Zuge von drei Handlungssträngen aufgedeckt werden, die sich im Zentrum der Handlung - dem Mord an Devall - wiedertreffen. Ein Buch über die Abgründe menschlicher Leidenschaften in einer Zeit, in der die Französische Revolution im Blut versinkt. Spannung pur. (Übers.: Leena Flegler)
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
1793
Niklas Natt och Dag
Piper (2019)
494 S. : Kt.
kt.